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Tel.: (850) 488-4676
Nichts ist verlockender als ein Boot zu leihen, wenn man am Strand von Florida ist. Fast jede größere Stadt hat einen Bootsverleih zum Chartern.
Wer vor dem 1. Januar 1988 geboren wurde, benötigt keinen Bootsführerschein (Boating License) für Boote über 10 PS. Jedoch muss jeder per Gesetz ein offizielles Ausweisdokument bei sich führen.
Unter 14 Jahren darf man in Florida kein Boot fahren. Und Kinder unter sechs Jahren müssen eine passende Schwimmweste tragen, sobald sie an Bord gehen. Es wird aber auch Erwachsenen dringend empfohlen eine Rettungsweste zu tragen. Überboard fallen gehört mit zu den häufigsten Unfällen.
Bootfahren lernen
Die meisten Bootsverleiher geben eine etwa halbstündige Einweisung, wie man ein Boot steuert und über die wichtigsten Regeln. Dennoch sollte man vorher einen Online Kurs absolvieren. Vor Ort ist die Aufregung einfach zu groß, dass man sich alles merken kann. Ein bestandener Kurs wird teilweise für das Leihen größerer Yachten gefordert und wird durch die Boater Safety Education ID Card bestätigt. Diese Boater Education Card läuft nie ab. Sie ist keine Boating License, da es diese in Florida nicht gibt, aber Voraussetzung für nach dem 1. 1.1988 geborene, um ein Boot zu steuern.
Wer keinen Kurs hat und ein Boot leihen will, bekommt eine sogenannte Temporary Certificate vom Verleiher.
Online Kurse gibt es bei Boat-Ed, dieser kostet 29,50 USD und dauert etwa 3 Std. Der Kurs kann von jeden absolviert werden.
Die Kurse müssen von Florida Fish and Wildlife Conservation Commission (FWC) und der National Association of State Boating Law Administrators (NASBLA) zugelassen sein. Hier ist eine Liste der zugelassenen Kursanbieter. Nach dem Bestehen wird ihnen die ID-Card direkt zugeschickt und nicht dem Kursanbieter.
Ein Boot leihen / chartern
Es gibt viele Verleiher in Florida. Man sollte vorher klären, ob eine Einweisung inbegriffen ist. Wichtig ist zum Beispiel auch, wie man anlegt und ankert. Der Verleiher kann Tipps zu beliebten Bootsrouten und GPS oder Karten geben. Auch sollte man sich nochmal die Beschilderung in der Umgebung und markante Punkte erklären lassen.
Manche günstigen Verleiher liegen im Inland und verlangen eine extra Gebühr, um das Boot zur Bootsrampe zu bringen, da sie auf Selbstabholer ausgerichtet sind. Daher auf die Adresse des Verleihers achten. Leihwagen haben in der Regel keine Anhängerkupplung und dürfen auch keine Hänger ziehen.
Vorsicht vor Hypothermie. Sie treten in Florida häufig auf und man sollte die Zeichen rechtzeitig erkennen. Viel Trinkwasser ist auf einem Boot wichtig und auch Sonnencreme, da man sich auf einem Boot leichter einen Sonnenbrand zuziehen kann. Am besten ein Boot mit Sonnendach anmieten. In den Sommermonaten unbedingt vorher über das Wetter und mögliche Hurrikanwarnungen informieren.
Nicht vergessen: Ein Boot hat keine Bremsen.
Boot kann man bei SamBoat mieten.
Ausrüstung
Auch wenn der Verleiher wegen seiner Versicherung selbst Sorge trägt, sollte man darauf achten, dass folgendes an Board per Gesetz vorhanden sein muss. Der Bootsführer haftet.
Bis 16 Feet (4,9 m):
- Für jedes Kind unter 6 Jahren muss eine passende Schwimmweste (nicht aufblasbar) vorhanden sein.
- Funktionsfähiger Feuerlöscher (Außer Außenborder bis 26 ft müssen jedoch einen Flammenrückschlag besitzen)
- Rauchmelder bei Innenmotoren.
- Visuelle Notsignale auf offener See, sowie Küstengewässer und Buchten, die zwei Meilen vom Ufer entfernt sind.
- Akustisches Warnsignal wie Horn, Sirene etc. um Zeichen geben.
- Belüfteter Motorraum und Tank. Ab Baujahr 1980 auch ein vom Cockpit aus bedienbarer Feuerlöscher.
- Signalleuchten die von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang bzw. Nebel, Regen etc. eingeschaltet werden müssen.
Folgendes ist zwar kein Gesetz, sollte aber trotzdem an Bord sein:
- Anker bzw. genügend Taue zum Befestigen.
- Wasserpumpe um eindringendes Wasser abzupumpen.
- Paddel für den Fall eines Motorausfalls.
- Für größere Boote kommen weitere Auflagen hinzu.
- GPS und Kartenmaterial.
Linktipp: Rental Boat Safety
Verstöße
Verstöße beim Boot fahren werden streng geahndet und können vor Gericht landen. Wer glaubt gemütlich an Deck einen Cocktail mit Alkohol zu trinken, sollte aufpassen. Es gibt eine 0,08 % Grenze ab 21 Jahren. Alkohol ist strafbar. Folgende Vergehen werden zudem geahndet:
- Nicht melden eines Bootsunfalls oder Fremdschäden
- Fahrerflucht nach einem Unfall
- Rücksichtsloses fahren
- Alkohol und Drogen, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen (Boating under the influence).
- Ohne Boat Licence fahren, bzw. Safety ID nach dem 1. Januar 1988.
- Jemanden unter 14 Jahren ans Steuer lassen.
- Markierungen oder Bojen beschädigen oder dort das Boot zu befestigen.
- In Schutzgebiete einfahren.
- Gegen Auflagen von Verleihern verstoßen (Z. B. Außer Sichtweite der Küste fahren, nicht eingetragene Personen steuern lassen etc.)
Markierungen
Unbedingt auf Schilder am Wasser achten. Wer sie ignoriert, wenn man sie nicht versteht, wird streng geahndet. Gerade in Gebieten von Seekühen (Manatees), etwa in Clearwater, stehen diese Tiere unter Schutz. Wer mit einem Boot ein Meeressäugetier, das unter Schutz steht, tötet, kann bis zu 50.000 USD Strafe und/oder für ein Jahr Gefängnis verurteilt werden.
Es gibt vier Arten von Hinweisschildern mit entsprechenden Symbolen.
- Kreissymbol (Controlled Area Symbol) – weißt auf ein Schutzgebiet oder eine Zone hin. Gängige Beschriftungen sind:
Manatee Zone, Slow Speed, minimum Wake, idle Speed, No Wake oder 25 mp/h. - Routensymbol (Hazard Area Symbol) – Gefahrenbereich. Gängige Texte sind:
Submerged Rock, Danger, Shoal, Stump, Shallow Area, Caution. - Gekreuztes Routensymbol (Restricted Area Symbol) – Schutzgebiet. Gängige Texte sind:
Exclusion Zone, No Entry, Swim Area, No Boats. - Viereck (Information Symbol) – Information. Etwa: Marina Entrance, State Park ahead, Restaurant 1 Meile.
Eine Übersicht der gängigen Schilder ist hier.
Vom Boot aus tauchen
Mit dem Boot erreicht man die schönsten Stellen am Riff zum Schnorcheln und Tauchen. Da die Riffe geschützt sind, darf man hier meist nicht ankern, sondern darf sein Boot nur an einer der Ankerbojen befestigen.
Während man taucht, muss man andere Schiffe mit einer Taucherfahne (Diver Down Flag) warnen. Sie muss am höchsten Punkt am Boot von allen Richtungen aus sichtbar sein und mit einer Querstange gespannt werden, damit sie nicht runter hängt. Es ist eine rote Fahne mit einem weißen Querstrich. Taucher dürfen sich auf offenen Wasser max. 300 ft (91 m) und in Flüssen 100 ft (30 m) von der Fahne entfernen. Entsprechend darf man sich mit einem Boot, wenn man diese Fahne sieht, sich dem anderen Schiff nicht auf diese Entfernung nähern.
Bevor man in ein Korallenriff fährt, um zu tauchen, sollte man bei der entsprechenden Parkverwaltung nachfragen und sich Informationen geben lassen. Teilweise benötigt man eine Erlaubnis (Permits).
Paddeln
Paddeln mit einem Kanu, Kajak oder anderem Paddelbooten ist günstig und sehr beliebt. Aber auch hier gelten Regeln und Schilder. Sie sollte man sich von dem Verleiher erklären lassen, da sie von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich sein können.
Wer zum ersten Mal paddelt, sollte sich lieber einer Tour anschließen, um das Paddeln zu lernen. Denn die schönsten Routen sind nicht an der Küste, sondern auf Süßwasserflüssen, wo sich Alligatoren aufhalten können.
Linktipp: Padding Trails
Intracoastal Waterway
Der Intracoastal Waterway ist eine Art Highway für Boote. Er geht an der Atlantik Küste und am Golf von Mexiko entlang. Geschützt vom offenen Meer kann man hier besonders sicher mit einem Boot entlang fahren. Das Befahren der Küstenwasserstraße ist kostenlos und wird von der Army Corps of Engineers betreut.
Über den Lake Okeechobee kann man Florida vom Atlantik (Stuart) über die Schleuse Port Mayaca Locks zum Golf von Mexiko (Fort Myers) durchqueren. Man kann den See entweder direkt durchqueren, was bei hohen Wellen ungemütlich ist oder entlang des ausgeschilderten Südufers. Navigationsbücher helfen bei der Planung auf längeren Strecken.
Linktipp: Captain John’s über seine Tour entlang des Great Loops.
Markierungen
Der Wasserweg am Intercostal Waterway ist rechts und links mit Markierungen versehen. Wer im Uhrzeigersinn fährt, sollte das gelbe Dreieck auf den roten dreieckigen Schild auf der rechten Bootseite (Starboard) haben und das gelbe Viereck auf dem grünen viereckigen Schild auf der linken Seite (Portside). Die Zahlen sind durchlaufende Nummern. Meilenmarker sind separat aufgestellt. Details zum Navigieren auf dem Wasserweg findet man hier oder als Video.
Der Bereich um die Everglades gehören zwar nicht mehr zum Atlantik Waterway gehört, aber auch dort sind Wege zum Passieren vorhanden.