Heike und Michael von usa-reisen.mhaudek.de
Seit 1992 reisen Heike und Michael regelmäßig in die USA. Und anders als die meisten von uns tun Sie das mit dem Camper. Daher sind sie viel in den Nationalparks und vorallem in Backcountry von Utah unterwegs abseits der üblichen Touristenrouten.
Hallo Heike und Michael,
danke das Ihr euch die Zeit nimmst uns ein Interview zu geben.
Wie kam es damals bei euch zur Idee Amerika zu erkunden?
Heike und Michael: Diesen Wunsch, der damals für uns schier unerreichbar schien, hatten wir schon als Jugendliche.
Aufgewachsen im ehemals „vermauerten“ Teil der Republik waren die Reiseziele überschaubar und die USA - ein Traum, der vielleicht irgendwann einmal in Erfüllung geht.
Die Sehnsucht nach unserem Traumland wurde durch die Musik und einige Kinofilme geschürt, deren Inhalte uns sekundär waren, wie zum Beispiel:
- „McKennas Gold“, Drehorte in Utah und Arizona.
- „Blutige Erdbeeren“, Drehorte in Kalifornien.
- „... und sie sind nur Kinder“, Drehorte in Arizona.
- „The Last Waltz“, Drehorte in Kalifornien
- “Kramer gegen Kramer”, Drehorte in NYC
Im Frühjahr 1989 durften wir endlich diese „Enge“ verlassen, zogen nach Frankfurt am Main und reisten zum ersten Mal 1992 in die USA. Seitdem besuchen wir jedes Jahr unser Traumland.
Hattet Ihr euch die USA so vorgestellt also Ihr das erst mal dort wart?Heike und Michael: Jein!
Für die damaligen Verhältnisse waren wir relativ gut vorbereitet. Wir erhielten Tips und Hinweise von Sportkameraden und Freunden, die die USA aus Reisen und Beruf kannten.
Doch wie überwältigend ist es, wenn man selbst am Grand Canyon steht, auf den Highways die unendlich scheinende Landschaft genießt oder banale Dinge wie das Tanken und Einkaufen verrichtet.
Was ist der größte Unterschied zwischen Amerika und Europa?
Heike und Michael: Für uns die einmalige und einzigartige Landschaft.
Was sollten die Amerikaner von den Europäern übernehmen?
Heike und Michael: Das ist schwer zu beantworten, da man das im Kontext betrachten muß!
Aber vielleicht eines: „Über den eigenen Tellerrand schauen.“
Und was die Europäer?
Heike und Michael: Für die Europäer kann ich nicht sprechen, aber für uns Deutsche.
Mehr Gelassenheit, kein Drängeln in Warteschlangen, ein kleines Lächeln im Gesicht gepaart mit einem einfachen „Hallo“, wenn man einander begegnet.
Was rät Ihr jeden Erstbesucher?
Heike und Michael:
Take it easy!
Don’t rush!
Enjoy!
Weniger ist manchmal mehr!
Was war euer Highlight auf den Reisen gewesen, die nicht jeder kennt?
Heike und Michael: Highlights gab es in den letzten 20 Jahren so einige.
Eines davon war ein 4-Tage-Backpacking-Trip durch die Buckskin Gulch und Paria River Gorge.
Der Amerikaner ist...
Heike und Michael: Die Menschen, die wir kennen und kennengelernt haben, waren hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. Ausnahmen gibt es überall in der Welt.
Könntest Ihr euch vorstellen dort zu Leben? Warum und wenn Wo?
Heike und Michael: Ja, als Pensionär! Früher war es Kalifornien, heute eindeutig Utah.
Woran sollte man bei der Reise auf keinen Fall sparen?
Heike und Michael: An einer passenden Versicherung. Satellitentelefon oder Ähnliches, wenn man sich allein im Back Country befindet und angepasste Ausrüstung
Camper oder Leihwagen, weil...
Heike und Michael: Primär der Camper.
Seit 1992 reisen wir jedes Jahr mit dem RV (Wohnmobil) in den USA umher. Ab 2006 kombinieren wir Reisen mit dem Wohnmobil und Wandern. Für uns der ideale Mix aus aktivem und passivem Urlaub. Seitdem sind wir jedes Jahr in Utah unterwegs. Für uns eine der schönsten und abwechslungsreichsten Gegenden im Südwesten der USA.
Sekundär der Leihwagen.
Sind die Ziele aufgrund der Straßengegebenheiten nicht mit dem RV erreichbar, mieten wir auch manchmal, parallel zum RV einen 4WD.
Kontakt zur Polizei gehabt?
Heike und Michael: Auch das. Ein sehr freundlicher und deutschstämmiger Officer hat in Las Vegas einen von uns unverschuldeten Verkehrsunfall aufgenommen – eine nette Erfahrung.
Seit Ihr dort in ein Fettnäpfchen getreten, wenn ja welches?
Heike und Michael: Oh, wenn ich daran denke, muß ich zwangsläufig lächeln. In den 90ern erdreistete ich mich in Florida, nur mit Badehose bekleidet und Handtuch über den Schultern, vom Campground zum Strand zu laufen. Eine in Europa übliche Praxis. Dafür erntete ich, von den mir Entgegenkommenden, gesenkte Häupter und den Kindern wurden die Augen zugehalten.
Welche drei Tipps würdet ihr jemanden geben der eine USA-Reise plant?
Heike und Michael:
- Informiere dich ausreichend, nutze dabei verschiedene Ressourcen wie Foren, Blogs, private Homepages und natürlich Bücher. Finde das für dich Passende – es ist dein Urlaub und nicht der der Anderen.
- Plane sorgfältig und rechtzeitig - in Ruhe. Genieße dabei die hoffentlich entstehende Vorfreude auf das Kommende.
- Kalkuliere Ausweichmöglichkeiten (Plan B), denn Wetter und Straßenzustände, etc., können sich abrupt ändern. Verliere aber vor Ort nicht deine Spontanität.
Ihr seit ja nun regelmäßig in den Staaten. Was stört euch bei den Touristen?
Heike und Michael: Nur soviel dazu: „Manche lernen es leider nie!“
Ansonsten, dort wo wir wandern, ist eine sehr, sehr geringe Touristen-Dichte.
Ihr betreibt ja die Seite usa-reisen.mhaudek.de, wie kam es zu der Idee eine Seite Online zustellen?
Heike und Michael: Die Idee kam uns 2008, nach unserer dritten Wanderung in den Coyote Buttes North – Erlebtes mit Gleichgesinnten zu teilen.
Wir haben gesehen was für eine Arbeit eine Webseite ist, woher kommt euer Antrieb und Zeit?
Heike und Michael: Als Südwest-Infizierte haben wir genügend Antrieb, dieses Hobby zu betreiben. Das einzige Manko dabei ist die sehr knapp bemessene Zeit.
Vielen Dank das Ihr euch für uns Zeit genommen habt.
Viel Spaß auf euren weiteren Backpacking Touren.
Sabine & Bernd