USA Reiseberichte im Netz

Hallo Gaby und Uwe,

Wie kam es damals bei euch zur Idee Amerika zu erkunden?

Gaby: Unsere erste Reise in die USA war 1992. Wir sind damals ganz locker nach Florida geflogen, hatten außer dem Flug und den Mietwagen nichts gebucht. Irgendwie haben wir uns gar keine Gedanken gemacht, dass das nicht klappen könnte. Das Internet konnte man damals auch noch nicht nutzen und so sind wir einfach drauflos gefahren, haben eine Rundreise
gemacht und waren so begeistert, von Land und Leuten und der Tatsache, dass alles so entspannt und easy war. Zudem hatten wir schon immer Sehnsucht nach den USA, vielleicht auch begründet durch die amerikanische Musik wie z.B. „if you going to San Francisco…“ usw, die zu uns rüber schwappte. Wir wussten einfach, dass Florida 1992 nicht das
letzte Mal gewesen ist.

Uwe: Seit ich denken kann interessiere ich mich für fremde Länder. In meiner Kindheit war ein kleiner Atlas mein Lieblingsbuch (der auch heute noch in unserem Bücherschrank steht). Und dann gab es ja noch die Karl May Bücher sowie die Western mit John Wayne. Schon damals verspürte ich den Drang, dieses Land einmal zu besuchen.

Hattet Ihr euch die USA so vorgestellt als Ihr das erst mal dort wart?

Gaby: Keine Ahnung, mit welchen Vorstellungen wir dorthin geflogen sind. Kann ich heute gar nicht mehr sagen.

Uwe: Das erste Mal ist schon über 20 Jahre her, daher kann ich mich nicht mehr daran erinnern ob es so war, wie ich es mir vorgestellt habe.

Was ist der größte Unterschied zwischen Amerika und Europa?

Gaby: Einfach die Größe und die Weite, die unheimlich spektakuläre Natur und Landschaft, die wir hier in Europa einfach nicht haben. Man kann stundenlang fahren, ohne einem Auto (oder nur ganz wenigen) und keinen Ortschaften zu begegnen. In Europa (außer vielleicht Skandinavien) ist alles eng und gedrängt, egal wo und wann, man ist immer von Menschenmassen umgeben. Hier hat man das eine Ortsausgangsschild noch nicht hinter sich gelassen, da sieht man schon die nächste Kirchturmspitze.

Uwe: Die Landschaft, speziell im Westen der USA und auf Hawaii.

Was sollten die Amerikaner von den Europäern übernehmen?

Gaby: Das ist schwierig zu beantworten. Ich denke, jedes Volk ist geprägt durch seine eigene Geschichte und Entstehung. Die Amerikaner haben sich halt so entwickelt, ganz anders als die Europäer.

Uwe: Gar nichts! Warum müssen wir immer versuchen, anderen unsere Lebensart und -philosophie aufzudrängen. Die USA sind ein demokratischer Staat und wenn sie was ändern wollen, dann werden sie es auch tun. Wir wollen doch auch nicht, dass uns ständig jemand sagt, was wir zu tun haben und wie wir zu leben haben.

Was rät Ihr jeden Erstbesucher?

Gaby: Man sollte sich im Klaren darüber sein, was man wirklich sehen will und wie viel Zeit man dafür zur Verfügung hat. Viele möchten immer alles in 14 Tagen sehen. Das geht nicht. Schon allein durch die Entfernungen, die von uns Europäern immer gern unterschätzt werden. Wenn man dann weiß, was man will, sollte man sich gut vorbereiten und informieren. Gott sei Dank bietet das Internet heute und ganz speziell auch für die USA Infoseiten én massé. Auf jeden Fall den Abschluss einer Krankenversicherung.

Uwe: Bei der Vielzahl an Highlights in den USA unterliegt man bei seiner ersten Reise schnell der Versuchung, so viel wie nur möglich zu sehen und zu erkunden. Aber weniger ist oftmals mehr, wie man so schön sagt. Also, lasst es ruhig angehen, denn wem es gefällt, der kommt sowieso wieder. ;-)

Was war euer Highlight auf den Reisen gewesen, die nicht jeder kennt?

Gaby: Die kann man gar nicht alle aufzählen. Ganz grob der Südwesten der USA mit der Wave, Coyoute Buttes South, Yellow Rock, Antelope Canyon, Devils Garden, Little Finland – um nur einige zu nennen. Secrets gibt es nur noch wenige und ich denke, es gibt auch nur noch wenige Touris, die die Secrets nicht kennen.

Uwe: Da gab es viele, aber welche Highlights sind denn im Zeitalter des Internets noch Geheimtipps?

Der Amerikaner ist...

Gaby: ... aufgeschlossen, kontaktfreudig, freundlich und hilfsbereit.

Uwe: ... offen, freundlich und hilfsbereit.

Könntest Ihr euch vorstellen dort zu Leben? Warum und wenn ja Wo?

Gaby: Klar, man träumt immer vom Auswandern. Wenn wirklich, dann mit viel Geld auf Hawaii. :-) Aber von der Sache her fühlen wir uns hier in Deutschland ganz wohl. Und außerdem: Wohin sollten wir dann im Urlaub fliegen? ;-)

Uwe: Ja, aber nur mit viel Geld und ohne dort arbeiten zu müssen. Für einen Neuanfang sind wir zu alt. Und wo? Natürlich auf Hawaii!!!

Woran sollte man bei der Reise auf keinen Fall sparen?

Gaby: An der eigenen Sicherheit. Das fängt, wie schon erwähnt, bei einer guten Versicherung an. Das schließt den Mietwagen ein, da sollte man nicht das günstigste Versicherungspaket abschließen oder den kleinsten Wagen nehmen, wenn man vielleicht im Südwesten abseits der Touristenstraßen fahren will. Auch bei den Unterkünften sollte man sich vorher informieren, wo die einzelnen Hotels/Motels angesiedelt sind und lieber etwas tiefer in die Tasche greifen, um ein Hotel in einem sicheren Stadtteil zu nehmen. USA-Reisende wissen, dass es in Großstädten durchaus auch Stadtteile gibt, die man als Tourist nicht unbedingt aufsuchen sollte.

Uwe: Oh, das ist schwierig zu beantworten, weil jeder so seine eigenen Vorlieben hat. Ich denke, man sollte am wenigsten an der Zeit sparen und jeden verfügbaren Urlaubstag dort drüben ausnutzen.

Camper oder Leihwagen, weil...

Gaby: Für uns immer Mietwagen, wir sind keine Camper – außer in Australien.

Uwe: Leihwagen, weil wir erstens keine Camper sind und einen gewissen Comfort brauchen und weil man zweitens mit einem Camper viele der tollen landschaftlichen Highlights nicht oder nur schwierig erkunden kann (z.B. Alstrom Point, Cottonwood Canyon Road, CBS u.s.w.).

Kontakt zur Polizei gehabt?

Gaby: Ja, war spannend und aufregend. Aber die Herren waren immer freundlich und zuvorkommend und nahmen auch Rücksicht auf unser nicht perfektes Englisch.

Uwe: Ja, aber die Geschichte wäre zu lang um sie hier zu erzählen. :-) Nur soviel, sie ist gut ausgegangen und der Officer war sehr
freundlich!

Seit Ihr dort in ein Fettnäpfchen getreten, wenn ja welches?

Gaby: Oh ja, war sehr peinlich. Ist schon viele Jahre her. Wir saßen am Monument Valley in einer Gruppe „rauher“ Harley-Fahrer mit
Rauschebart und langen Haaren und hatten eigentlich einen schönen Abend. Wir tranken Bier und plauderten, bis ich dann beim Thema Bier das Budweiser ziemlich schlecht gemacht habe. Mir war bis dato nicht bewusst, dass das die Nummer 1 der amerikanischen Biere ist. Die Kerle schauten etwas pikiert – aber nach einer Weile konnten wir unser entspanntes Gespräch fortsetzen. Also niemals über das Bier lästern! ;-)

Uwe: Ich kann mich da jetzt an nichts erinnern.

Welche drei Tipps würdet ihr jemanden geben der eine USA-Reise plant?

Uwe: 1. gut planen, 2. sich Zeit für die verschiedenen Highlights nehmen, 3. nicht zu viel auf andere hören sondern seine eigenen Vorstellungen einer USA-Reise verwirklichen.

Ihr seit ja nun regelmäßig in den Staaten. Was stört euch bei den Touristen?

Gaby: Was könnte uns stören? Wir sind ja selbst welche.

Uwe: Wenn sie nicht in Massen aus dem Bus springen und rücksichtslos sind gar nichts. Ganz im Gegenteil, wir suchen den Kontakt mit anderen Touristen, tauschen uns gern aus und hoffen immer auf hilfreiche Tipps, geben aber auch selbst gern Informationen weiter.

Ihr betreibt ja die Seite www.skotschier.de, wie kam es zu der Idee eine Seite Online zustellen?

Gaby: Ursprünglich sollte es eigentlich „nur“ eine Seite über Fotografie werden, da wir beide wahnsinnig gern und viel fotografieren.
Da unser Freundes- und Familienkreis auch sehr verstreut ist und man die Fotos irgendwann anschauen wollte, kam die Idee mit der HP. Nach und nach entwickelt sich diese Seite jetzt zur Fotografie- und Reiseseite. Da wir auch immer viel im Internet recherchieren und dankbar für andere Informationen auf anderen Seiten sind, dachten wir, es wäre nur fair, auch anderen Usern unsere Erfahrungen und Tipps mitzuteilen. Von den früheren Reisen fehlen daher die Berichte, da wir uns erst vor 2 Jahren dazu entschlossen haben, die Foto- in eine Reiseseite zu erweitern. In Kürze werden wir den Reisebericht Australien veröffentlichen und der Reisebericht Hawaii ist in der Entstehung.

Uwe: Neben dem Reisen zählt auch die Fotografie zu unseren Hobby’s. Da wir unsere Bilder gern zeigen wollten, lag es nah, dies über eine eigene Seite zu machen. Anfangs wollten wir die Bilder nur mit Story’s vervollständigen, haben aber schnell gemerkt, dass ein recht großes Interesse an Reiseberichten besteht. Und so versuchen wir jetzt unsere Erlebnisse in Reiseberichten wiederzugeben.

Wir haben gesehen was für eine Arbeit eine Webseite ist, woher kommt euer Antrieb und Zeit?

Gaby: Es macht Spaß, es ist unser Hobby. Außerdem lernt man auch auf diese Weise unheimlich viel nette Leute kennen, die einen dann auf das eine oder andere Thema ansprechen und sich daraus ein lockerer Kontakt und Austausch ergibt.

Uwe: Auch wenn das Betreiben einer eigenen Webseite viel Zeit in Anspruch nimmt, es macht einfach Spaß, sie zu gestalten und man freut sich immer, wenn man anderen damit helfen kann. Schließlich nutzen wir ja auch das Internet zur Reiseplanung.

Vielen Dank an Gaby und Uwe von www.skotschier.de für das nette Gespräch.